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Stand: 2.7.2021 Wurzeln
und Hintergründe Seit 25 Jahren bekommen wir für unsere Arbeit mit Menschen und Gruppen kraftvolle Impulse von Menschen aus alten Stammeskulturen, die noch direkten Zugang zu deren Quellen des Wissens haben. Sie waren und sind für uns Lehrer und Partner und gehören zu unseren „Familien“, in denen wir versuchen, altes Wissen für das Überleben unserer modernen Kultur fruchtbar zu machen und die Bildung von nichthierarchischen Gemeinschaften anzuregen, in denen Vielfalt statt Standardisierung gedeiht.
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Mit Eduardo in Machu Picchu (oben) und in Las Delicias (seitlich) |
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Don Eduardo Calderon war ein
international sehr bekannter Schamane, der in der Tradition der
Moche-Curanderos arbeitete. Fischer, Bildhauer und Erforscher der
Moche-Kultur. Er lebte in Las Delicias bei Trujillo in Nordperu und
starb 1996.
Vergl. Douglas Sharons Buch (1), die ORF-Fernsehserie
„Heilen und Schamanismus“ (2) und den Videofilm „Der Seher und
der Blinde" (3). Sein Set heiliger Gegenstände – die Mesa -–
dient ihm im Mesaritual zur Diagnose und zur Ausrichtung von Heilung
und Heilbehandlung. Helga Weule (damals Raunikar) lernt ihn und seine
Arbeit 1983 in Österreich kennen und folgt 1987 seiner Einladung
nach Peru. Sie assistiert ihm in seinem Mesaritual in Österreich und
in Peru bis zu seinem Tod.
Sie initiiert gemeinsam mit Manfred
Weule in seinem Dorf Las Delicias ein Projekt „Essen für
Straßenkinder“ (1994-2000). Bis heute hat sie enge familiäre
Kontakte zur großen Familie Calderon.
Nach Eduardos Tod besucht
1999 Maria Calderon, die Witwe Eduardos, österreichische Freunde,
darunter Helga Weule,Schalchen bei Mattighofen, und Hannes
Flaschberger, Wien.
Sie bringt die Mesa mit, um sie zum Kauf
anzubieten und so sicherzustellen, dass sie als Ganzes erhalten
bleibt. Mit Vermittlung von Hannes Flaschberger und Manfred Weule
kauft sie der Ethnologe Dr. Peter Kann, damals Direktor des Museums
für Völker-kunde Wien und Peru-Spezialist, an und schafft damit die
Voraussetzung, dass die Mesa im Museum der Öffentlichkeit zur
Verfügung stehen kann. Damit verwirklicht sich eine bereits früher
von Eduardo verfolgte Absicht. Leider ist die Mesa im Wiener
Völkerkundemuseum - nunmehr Weltmuseum - noch immer nicht öffentlich
zugänglich. Sie wurde beim Gründungsfest des Instituts
Bewusstseinsstrategien im Juli 2000 in Unterweinberg ausgestellt.
Diese Fotos sollen einen ersten Eindruck geben.
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Helga
Weule |
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Die große
Familie Eduardos lebt in Las Delicias. Familienoberhaupt war nach
ihm seine inzwischen verstorbene Witwe Maria Calderon Sanchez,
eine erfahrene Hebamme und Heilerin. Eine Tochter ist
Pflanzenheilerin, Söhne und Schwiegersöhne haben eigene Wege des
Heilens mithilfe von Mesaritualen entwickelt, ein Sohn – Paco
Calderon Sanchez – ist international tätiger Bildhauer (das
Bild zeigt seine Skulptur „El Dragon“ vor der Hauptschule
Mattighofen). Kontakt zur Familie ist über Helga Weule
möglich. |
Was sind Ayahuasca-Rituale? Es
sind Heilrituale in der Tradition Amazoniens, in deren Zentrum
mächtige Pflanzengeister stehen. Ayahuasca ist der Name einer
Urwaldliane (übersetzt etwa „Liane des Todes“), die eine
Komponente des Getränkes ist, das beim Ritual von allen
eingenommen wird. Das Ritual wird von einem Curandero/einer
Curandera mit Gebeten, Musik, Gesängen und Tänzen begleitet, die
vom Geist des Ayahuasca durchdrungen und inspiriert sind. FRÜCHTE: Die Arbeit mit Agustin und Ayahuasca ermöglichte Helga und Manfred, tiefer in den künstlerischen und heilsamen Geist einzutauchen und besser die Struktur von kreativen Gemeinschaftsritualen zu erkennen. Das stärkte das Vertrauen, selbst damit zu arbeiten. Von Agustin haben Helga und Manfred Weule auch die Arbeit mit der Heilpflanze „mapachu“ (reiner Urwaldtabak) für innerliche Reinigungen und für Reinigungen des Energiekörpers mit Tabakrauch gelernt. In ihrem Buch „In verschiedenen Welten wandern"(4) gibt Helga Weule eine bemerkenswerte Schilderung ihres Erfahrungswegs mit dem peruanischen Dschungel und Agustin. |
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3.
Die Dagarakosmologie der fünf Elemente –
wirksames
Bezugssystem für balancierte Wechselwirkung
in
Mikro- und Makrokosmos
Das Orakel des
Malidoma Patrice Somé – „Ein
maßgeblicher Grund für den blinden Fleck unserer Wahrnehmung,
der unser Verständnis für soziale Probleme trübt, ist das
traditionelle Erklärungsparadigma, das auf zwei Operationen
basiert: die eine ist das Kausalprinzip, die andere die Deduktion
(Ableitung von allgemeinen Axiomen). Es ist interessant,
festzustellen, dass wir die unerklärlichen Dinge, - d.h. die
Dinge, die wir nicht begründen oder verstandesmäßig nicht
erfassen können, nicht sehen möchten. In anderen Worten, etwas,
das wir nicht erklären können, kann nicht gesehen werden.“
(8) |
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Auf dem Tuch des
Divinationssets sind die 5 Elemente als Bezugssystem in mehreren
Dimensionen sichtbar und zeigen im Divinationsritual an, wo
Verbindung, wo Balance/Homöostase und wo Spannung
ist. |
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Manfred
Weule
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FRÜCHTE: Manfred Weule
lernt Malidoma Somé 1997 nach einer Westafrikareise in Europa
kennen. Diese erste Begegnung gibt ihm zwei Dinge: Bestärkung für
die eigene Leitbild-Arbeit zur Lebensaufgabe und Anstoß zur Vision
der Versöhnung zwischen Lebenden und Toten (Ahnen) auch in unserer
Kultur.
Er
fährt 1998 auf Malidomas Einladung mit Helga in sein Dorf zu
Malidomas Eltern und seiner Familie. Seither engagiert sich Manfred
auf dem Weg des Rituals und des Orakels für die Vision der
Entwicklung „neuer Stämme“.
Projekte wie „Die Beziehung zu
unseren Ahnen heilen“ 2000 und 2001 stellen Kontakt auch zu einigen
Therapeutinnen her, die Familien- und Systemstellen praktizieren.(11)
In seinem Buch „Harzer Ahnenerde. Wiedereinwurzeln mit Sehnsucht,
Mutter Afrika und Sturheit" (12) schildert Manfred Weule, wie
ihm, inspiriert durch die Dagara-Kosmologie der 5 Elemente, das
Wiedereinwurzeln in der Herkunftsfamilie - schlechtes Ahnenerbe
wandeln, mit gutem Ahnenerbe verbinden - und in der prägenden
Landschaft seiner Kindheit gelingt.
2000 initiiert Malidoma
Helgas Arbeit mit dem Kaurimuschel-Orakel und 2001 leitet er zusammen
mit ihr das erste Training in westafrikanischer
Kaurimuscheldivination (Orakelbefragung) in Europa (am Krameterhof
des Permakultur-Pioniers Sepp Holzer in der Steiermark). Nach dem
zweiten Lehrgang in Divination übergibt er das Lehren dieser Kunst
im deutschsprachigen Raum in die Hände von Helga und Manfred Weule
sowie einiger Diviner/innen.
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Gemeinsam mit
Malidoma Somé und Helga Weule entwickelt Manfred die Idee eines
Jahrestrainings „Die Fülle leben in einer Welt des Mangels“.
Zwischen 2003 und 2007 durchlaufen zwei Gruppen diesen Prozess.
Manfred begleitet Teilnehmer/innen dieses Projekts auch nach
Burkina Faso. Seither haben einige Menschen in Europa Malidomas
Impulse aufgegriffen und arbeiten auch hier sehr wirksam mit
Orakel und Heilritualen auf Grundlage der Dagara-Kosmologie. |
4.
Transkultureller Mythos „Heldenreise“–
Paul
Rebillot: vom Schauspieler und Regisseur zum heilenden Künstler
FRÜCHTE: 2006 leiteten wir erstmals mit Assistentinnen eine interkulturelle „Heldenreise“ im Rahmen eines EU-Projektes. Die Teilnehmer/innen gründeten 2007 den Verein „Abenteuer Leben – Adventure life“, der Jugendmentor/innen in Krisenbegleitung weiterbildet und in Europa interkulturell vernetzt ist. Der Verein ist seither aktiv, wächst und bietet sowohl kleinere Weiterbildungen als auch meist EU-geförderte „Heldenreisen“ an, bisher in A, I, CZ und SK. (15) |
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Die Heldenreise nutzen wir
auch als Prozesslandkarte für interkulturelle Entwicklungs- und
Transformations-Arbeit von Einzelnen und Gruppen.
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Anmerkungen
(1)
Douglas Sharon, Magier der vier Winde, Hermann Bauer Verlag Freiburg,
1980
(2) zu beziehen bei Lhotsky Film, A-1070 Wien, Neubaugasse 3,
office@lhotsky-film.at
(3) Ricardo Dall'O, Der Seher und der
Blinde, 2003. 54 Min. PAL. Spanisch mit deutschen Untertiteln. DVD
oder S-VHS oder VHS. Bezug über Video Art CH-8052 Zürich,
videoart@bluewin.ch
(4)
Helga Weule, In verschiedenen welten wandern, Wilhering: Bayer Verlag
2014
(5) Vergl. Jaya Bear, Die Magie des Amazonas: Die
Lebensgeschichte des Ayahuasquero und Schamanen Don Agustin Rivas
Vasquez, Edition Heiler dieser Erde. Buch und Film „Unterwegs in
die nächste Dimension: Meine Reise zu Heilern und Schamanen“ von
Clemens Kuby, Kösel Verlag München 2003.
(6) Jeremy Narby: Die
kosmische Schlange, Stuttgart: Klett-Cotta-Verlag 2001. Claudio
Naranjo: Die Reise zum Ich. Psychotherapie mit heilenden Drogen,
Frankfurt a.M. Fischer Taschenbuch 1979
(7) Malidoma Patrice Somé,
Vom Geist Afrikas, Diederichs Verlag München, 1996. Oder besser die
ungekürzte amerikanische Originalausgabe „Of water and the
spirit“. Jeremy Tarcher / Putnam, 1994.
Malidoma Patrice Somé,
Die Kraft des Rituals, Diederichs Verlag 2000 und „Die Weisheit
Afrikas“, Diederichs 2001.
(8) Heinz von Förster, Kybernetik
der Kybernetik, in: Heinz von Förster, KybernEthik, Merve Verlag
Berlin 1993, S.86
(9) Carlos Castaneda, Reise nach Ixtlan. Die
Lehren des Don Juan, Fischer Taschenbuch Frankfurt, 1975
(10)
Heinz von Foerster, Kybernetik der Kybernetik, in: HvF, KybernEthik,
Merve Verlag Berlin 1993, S.89 ff.
(11) Manfred Weule, „Die
Rolle der Ahnen in Heilungsritualen der Dagaratradition“ in:
„Verkörperungen“, 2001 im Verlag Carl Auer herausgegeben von
Christine Essen u.a.
(12) Manfred Weule, „Harzer Ahnenerde.
Wiedereinwurzeln mit Sehnsucht, Mutter Afrika und Sturheit“
Wilhering: Bayer Verlag 2014
(13) Paul Rebillot mit Melissa Kay,
Die Heldenreise. Das Abenteuer der kreativen Selbsterfahrung,
München: Kösel Verlag 2000, neue Ausgabe Wasserburg: Eagle Books
2008.
(14) Franz Mittermair, Helga Weule & Manfred Weule
(Herausg.), Vom Künstler zum Heiler. Aus Leben und Werk von Paul
Rebillot. Wasserburg: Eagle Books 2021
(15) Informationen zum
Verein Abenteuer Leben unter www.adventurelife.eu.